Das Nordderby
Eine traditionelle Rivalität besteht zwischen Werder Bremen und dem Hamburger SV, da beide Vereine um die Rolle des erfolgreichsten Fußballvereins Norddeutschlands streiten. In der Oberliga Nord behielten die Spieler von der Elbe durchgehend die Oberhand, und Werder konnte sich erst in den letzten Jahren vor der Bundesligagründung als dauerhafte Nummer zwei dahinter positionieren. Die Auseinandersetzungen gipfelten am 17. Oktober 1982, als beide Vereine unmittelbar um die Meisterschaft konkurrierten, mit dem Tod des Bremer Fans Adrian Maleika, der auf dem Weg zum Auswärtsspiel seines Vereins in der Nähe des Volksparkstadions war, von Mitgliedern der durch ihr militantes Auftreten berüchtigten Hamburger „Löwen“ durch einen Backsteinwurf auf den Hinterkopf getötet wurde. Vorher war die Gruppe, in der sich der Sechzehnjährige befand, bereits mit Gaspistolen und Leuchtmunition beschossen worden.Im Dezember 1982 wurde daraufhin von 200 Fangruppenmitgliedern beider Vereine in Scheeßel, geographisch von beiden Städten gleich weit entfernt, der Frieden von Scheeßel geschlossen, wobei auch die damaligen Vereinsverantwortlichen Günter Netzer und Willi Lemke anwesend waren.[84]
In der Folge entspannte sich die katastrophale Atmosphäre, wenn auch im normaleren Rahmen eine besondere Beziehung zwischen den beiden benachbarten Hansestädten bestehen bleibt. Der Slogan „Die Nummer 1 im Norden“ ist beispielsweise fester Bestandteil in Werders Marketingkonzept.
Zwischen dem 22. April und dem 10. Mai 2009 kam es mit vier Duellen innerhalb von 19 Tagen zur größten Häufung von Pflichtspielen der beiden Rivalen. Dabei behielt Werder sowohl in den beiden Halbfinals in DFB-Pokal (4:2 n.E. in Hamburg) und UEFA-Pokal (0:1 in Bremen/3:2 in Hamburg) als auch in der Bundesliga (2:0 in Bremen) die Oberhand.